Der Pastoralraum ist errichtet

In einer festlichen und heiteren Feier wurde der Pastoralraum Region Mellingen am Sonntag, 29. September 2019 in der Stadtpfarrkirche Mellingen vom Basler Bischof Felix Gmür errichtet. Als Augenzeugin dabei war auch die Redaktorin Anne Burgmer von «Horizonte», dem Pfarrblatt des Kantons Aargau, die Anlass und Stimmung in ihrem schönen Bericht zusammenfasst.

Horizonte vom 30. September 2019

Pastoralraumerrichtung Region Mellingen –
«Christen sind keine Weicheier»

Anne Burgmer

Es war den Verantwortlichen ernst mit den offenen Türen: Schon vor der Kirchentüre, neben der farbenfrohe Fahnen wehten, herrschte heitere Stimmung, wurden die Besucherinnen willkommen geheissen.

Neues Lied schenkte Motto

Die Kirche St. Johannes der Täufer war gut gefüllt. Besonders eindrücklich: Der Gemeindegesang – mehrstimmig, durchmischt mit den Sängerinnen und Sängern aus Tägerig und Wohlenschwil-Mägenwil. Der Mellinger Johanneschor stand zwar oben auf der Empore, doch es sollte ein gemeinsames Singen geben, ganz gemäss dem Motto,der offenen Türen hinter denen alle willkommen sind, so die Präsidentin des Johanneschores. Deshalb bekamen die Chöre in Tägerig und Wohlenschwil-Mägenwil die Noten vorab, um üben zu können. Bei den Kirchenmusiktagen in Mariastein war man auf ein ganz neue Lied aufmerksam geworden, welches dann zum Motto für den Pastoralraum Region Mellingen auf dem Weg bis zum Gottesdienst wurde.

Bischof Felix Gmür nahm in seiner Predigt die offenen Türen auf und wies ausgehend vom Evangelium, der Perikope um Lazarus (Lk 16, 19–31), darauf hin, dass es den Menschen ernst sein müsse mit einer Lebens- und Glaubenshaltung, die nicht auf Kosten der Ärmeren und nicht-genehmen gehen dürfe. «Nach biblischen Massstäben sind wir reich. Und es darf nicht sein, dass wir das Leben feiern und gleichzeitig gleichgültig sind gegenüber jenen, denen es schlechter geht», so Felix Gmür. Die Leitlinien für eine solche Lebenshaltung gebe der Lesungstext (1 Tim 6, 11–16) an: «Strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut.» Die letzten beiden müsse man zusammendenken, so Felix Gmür: «Standhaftigkeit ohne Sanftmut endet in Sturheit und Sanftmut ohne Standhaftigkeit – da gerät man in Gefahr, ein Weichei zu sein. Und Christen sind keine Weicheier. Sie sind standhaft im Glauben und stehen für ein gerechtes Leben ein. Wie das geht, das wissen Sie hier vor Ort am besten, denn sie leben hier.» Dann folgte kurz und knapp die Errichtung des Pastoralraumes.