«Jan der Idiot» im Pfarreiheim

Vor ausverkauftem Haus spielte die Schaulspieltruppe vom Theater 58 aus Zürich den «Jan der Idiot» von Silja Walter im Pfarreiheim Wohlenschwil. Ein bildreiches Stück, auf die erste Hörprobe kaum zu verstehen, doch im Nachlesen wird man richtig ergriffen.

Es geht um das Frei-Sein des Menschen, das zu sich selber finden. Tine, das Blumenmädchen, ist wie die Initiantin der Liebe, dieser ausserordentlichen Kraft, an der sich das wahre Leben abbildet. Und wer mag es schon verstehen, dass Jan sein Kreuz austauscht und sich der Trunkenheit hingibt. Doch dies scheint der Weg zur Läuterung, der Erkenntnis und der Vereinigung zu sein. In den Augen der Gesellschaft ein Idiot, der solches unternimmt. Gut und Bös, wie wahr, sie stecken in jedem Menschen. Doch dahinter zu schauen, in eine grössere Wirklichkeit hinein, das befreit von solchen Titulierungen.

Ich kann nur allen, die dieses Schauspiel gesehen haben, danken, dass sie da waren und empfehlen: Lesen Sie das Buch dazu, es werden ihnen Welten aufgehen!

Johannes Zürcher

Fotos: Johannes Zürcher