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«Wir werden gemeinsam den richtigen Weg finden»

Am Sonntag, 7. Januar 2024, wurde die Kirchgemeinde Fislisbach mit feierlichem Gottesdienst in Pastoralraum Region Mellingen aufgenommen.

Die Aufnahme im «Pastoralraum Region Mellingen» wurde in der Pfarrkirche St. Agatha in Fislisbach mit einem Gottesdienst mit Bischofsvikar Valentine Koledoye und unter Mitwirken des gesamten Pastoralraums gefeiert. «Gehe ich vor dir, dann weiss ich nicht, ob ich dich auf den richtigen Weg führe. Gehst du vor mir, dann weiss ich nicht, ob du mich auf den richtigen Weg führst. Gehe ich neben dir und du neben mir, werden wir gemeinsam den richtigen Weg finden.» Mit diesen Worten nimmt Bischofsvikar Valentine Koledoye die Pfarrei St. Agatha Fislisbach in den Pastoralraum Mellingen auf. Die Kirchgemeinden Fislisbach, Mellingen, Tägerig und Wohlenschwil-Mägenwil spannen künftig zusammen und bilden eine Seelsorgeeinheit im Bistum Basel, der rund 6300 Katholikinnen und Katholiken angehören.

Feierlicher Gottesdienst mit allen Kirchenchören

Bischofsvikar Valentine Koledoye verlas das Dekret von Bischof Felix Gmür und errichtete im Namen des Bischofs damit den Pastoralraum. Neben Pastoralraumleiter Odo Camponovo und den pastoralen Mitarbeitenden wirkten auch alle Kirchenchöre des Pastoralraums gemeinsam an diesem feierlichen Gottesdienst mit. Der vom Verein Associazione Italia Nostra Mellingen aus gerichtete Apero im Anschluss bot Gelegenheit für den persönlichen Austausch. Wie Odo Camponovo, Pastoralraumleiter ad interim, bemerkte, sei es ein schönes Zeichen, dass nach dem liturgischen Kalender an diesem Tag das zweite Weihnachtsfest, im Volksmund der Dreikönigstag, als Hochfest gefeiert wird. Er las aus dem Buch des Propheten Jesaja vor: «Steh auf, werde Licht, Jerusalem, denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht strahlend auf über dir.». Er hofft, dass etwas von diesem Licht auch in den Pastoralraum kommt oder weiterhin leuchtet.

Auch ein Raum des Austausches

Denn gemäss Odo Camponovo ist ein Pastoralraum nicht nur ein Raum der Zusammenarbeit der Pfarreien, sondern auch ein Raum des Austausches und der gegenseitigen Unterstützung, in dem das Seelsorgeteam gemeinsam Schwerpunkte bildet. «Ein Pastoralraum ist die Antwort auf die massiven gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte», meint der Pastoralraumleiter. «Viele unserer pastoralen Wege haben sich in einer gesellschaftlichen Situation entwickelt, die endgültig der Vergangenheit angehört.»

Neue Grundperspektive

Es gehe nicht mehr darum, eine selbstverständlich katholische (oder christliche) Bevölkerung von der Wiege bis zur Bahre sakramental zu begleiten. In der heutigen Gesellschaft sei eine neue Grundperspektive für das Handeln der Kirche nötig. Der pastorale Entwicklungsplan des Bistums nennt es «den Glauben ins Spiel bringen». Und das II. Vatikanische Konzil hat schon 1965 einen wichtigen Ansatzpunkt benannt: Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, zu unserer eigenen zu machen. Mit der Bitte, gangbare Wege für diese Mission der Kirche zu finden und voller Zuversicht, diesen spannenden und herausfordernden Perspektiven zu begegnen, verwies Bischofsvikar Valentine Koledoye zum Abschluss auf die Liedzeile: «Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.»

Dieser Beitrag ist am 16. Januar 2024 im «Reussbote» erschienen.
Bilder: Fotografin Pfarrei Fislisbach.